2. PBV Vorsitzender – Privatärztlicher Bundesverband e. V., Dr. med. Heinz Oehl-Voss

Situationsbericht

Zusammengefasst von von Dr. med. Heinz Oehl-Voss,

2. Vorsitzender des PBV


Corona-Situation Juli 2020

Obwohl Corona bei Google unangefochten an erster Stelle steht – fassen wir die wichtigsten Neuheiten hier zeitnah zusammen!

Corona-Situation Stand 15. Juli 2020

 

Covid-19: Was kommt nach Tönnies/Ballermann und Co.

Die Datenlage über die bisherigen Verlaufsformen wird immer größer; gleichwohl normalisiert sich das Praxisleben in den meisten Bundesländern. Das kann nicht darüber hinweg täuschen, dass das Verhalten v. a. der jüngeren Menschen darauf schließen lässt, dass wir es doch noch einmal mit einer „zweiten Welle“ (von Corona-Erkrankten) zu tun bekommen! Sind es in den Groß-Schlachtbetrieben wie Tönnies usw. die unzumutbaren Lebensbedingungen von Mensch und Tier sowie die idealen klimatischen Bedingungen für das Virus, so sind es bei entgleisenden Urlaubsbedingungen am Ballermann in Mallorca die völlig unvernünftigen Verhaltensweisen von „Urlaubern“, die ein zweites Ischgl bedingen können. So war es in den letzten Tagen ein sehr schlechtes Krisen-Management der Bundesregierung, einerseits die Reisewarnungen für fast ganz Europa aufzuheben, sich aber zugleich nicht mit den Urlaubsländern abzustimmen, welche Maßnahmen vor Ort greifen müssten, um neue Hotspots zu vermeiden. Nicht ohne Grund schlägt Weltärztepräsident Montgomery vor, alle Rückkehrer von den Balearen in 14-tägige Quarantäne zu schicken.

 

Covid-19: Ein Multiorganversagen droht!
Die Verlaufsformen bei Corona werden immer genauer erfasst; die Daten von 54 Zentren in 10 europäischen Ländern zeigen immer deutlicher, dass auch bei den schwersten Verlaufsformen gar nicht so sehr die Lunge im Vordergrund steht, sondern fast jedes andere Organ „begrenzend“ sein kann, es handelt sich oft um ein Multiorganversagen. Auch wenn viele Infizierte nicht krank werden: 20 % brauchen Spitalpflege (so die Uni Zürich), 10 % davon erkranken lebensbedrohlich. Die Daten: www.thelancet.com/journals/eclinm/hom

 

Abstriche Antikörper Impfungen

Inzwischen werden Abstriche sehr unterschiedlich häufig durchgeführt: In Bayern werden sie eher ausgedehnt, in Ländern im Norden eher zurückgefahren (da kaum noch neue Krankheitsfälle). Für Privatärzte ist wichtig, dass bei Veranlassung über die Behörde (z. B. Nach Warnung durch die neue Corona-App) keine GOÄ-Rechnung erfolgt, sondern die Labors treten mit dem Gesundheitsamt in Kontakt. Leistungen, die man allerdings erbringt, wie Abstrich-Entnahme GOÄ 298, Blutentnahme GOÄ250 usw., werden natürlich in Ansatz gebracht.

Bei den Antikörpertests ist nach wie vor sinnvoll, eine Bewertung äußerst kritisch zu kommunizieren. Wir werden ja geradezu überschwemmt mit Angeboten von fast allen unserer Zulieferer, sie werben mit Sensitivitäten von 95-96 % etc, wir weisen jedoch darauf hin, dass auch das noch viel zu wenig ist, es sollte bei 99 % liegen, wie anscheinend beim Roche-Test. Jeder/jede kann sich bei den genaueren Analysen ein Bild davon machen, welche Aussage möglich ist. Bei den Impfungen (wie auch bei möglichen Medikamenten) gilt es, die Börsenkurven der einzelnen Firmen zu verfolgen; dort kann, man am ehesten erkennen, welche Firma mit ihren Versuchen am weitesten ist.

 

PKV unterstützt bis zum 30.9.
Die PKV wehrt sich weiterhin gegen Vorwürfe, sie habe von der Pandemie profitiert, dadurch dass viel weniger Leistungen in Anspruch genommen worden seien. Sie bringt Zahlen, die belegen, dass es nur geringfügige Abweichungen zum Vorjahr gäbe. Andererseits hat sie sich schnell und unkompliziert dazu bekannt, die Hygienepauschale bis zum 30. 9. zu verlängern.

 

Bleiben Sie weiterhin gesund! Ihr Dr. Oehl-Voss